Der Trattenbacher Taschenfeitel, mit dem Generationen von Heranwachsenden in Österreich Messer-mäßig sozialisiert wurden, ist ein Stück alpenländischen Kulturguts.
Die Grundform, die bemerkenswerterweise sehr dem französischen Nontron-Messer ähnelt, besteht seit dem 16. Jahrhundert und wurde einst von den zahlreichen im und um das Trattenbachtal (Oberösterreich) ansässigen “Messerern” hergestellt. Als letzter Verbliebener seiner Zunft stellt Johann Löschenkohl diese einfachen und urigen Klappmesser im namengebenden Tal her.
Die fehlende Verriegelung (siehe z.B. Opinels Patent mit dem Dreh-Ring) kann noch verschmerzt werden, leider ist der Standard-Werksschliff aber zu nicht viel zu gebrauchen. Um diesen kleinen, aber verkaufs- und nutzungshinderlichen “Schönheitsfehler” auszumerzen, haben wir beschlossen, dieser österreichischen Taschenmesserikone eine schneidige Frischzellenkur zu spendieren und verpassen dieser hinkünftig unseren hauseigenen “Wiener Feinschliff”:
Auf einem modernen und kühl arbeitenden Schleifband wird eine brauchbare Schneidfase hergestellt, danach wird die Schneide auf einer Filzscheibe mit Diamant-Paste nachpoliert und abgezogen. Ein finaler Schritt der Oberflächenpolitur erfolgt auf einer Sisalscheibe, danach wird die Klinge gereinigt und einzeln auf deren ordnungsgemäße Schärfe getestet.
Wir freuen uns, unser “Schärflein” zum Überleben dieses österreichischen Kulturguts beitragen zu dürfen und rufen einen (hierzulande) altbekannten Spruch in Erinnerung:
“A jeda ordentlicha Bua hot an Feitl und a Schnua!”
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